Liebe Patientinnen und Patienten, liebe Besucherinnen und Besucher,
uns ist bewusst, dass aktuell lange Terminwartezeiten entstehen. Womöglich fragen Sie sich, warum dies trotz vieler Ärzte in unserer Praxis der Fall ist.
Dies ist begründet in der Gesetzgebung bezüglich der Zulassung von Fachärzten in den einzelnen Planungsbereichen. Durch das Vorhandensein zweier Hautarztpraxen ist der Raum St. Wendel laut Bedarfsplanung unserer Politik mit Hautärzten überversorgt. Formal sind wir nicht für Patient*innen z.B. aus dem Raum Neunkirchen oder aus Rheinland-Pfalz zuständig, obwohl wir hier aufgrund Knappheit von Arztterminen viele Behandlungen abfangen müssen. Das tun wir auch weiterhin. Allerdings werden wir dabei limitiert auf die Behandlungskapazität zwei voll arbeitender Ärzte. Diese überschreiten wir bereits deutlich, und werden dafür wirtschaftlich sanktioniert.
Die Bedarfsplanung hat zur Folge, dass die neu hinzugekommenen Dr. Stefan Salzmann und PD Dr. Martin Salzmann nur 10 Wochenstunden mit der Versorgung gesetzlich versicherter Patient*innen verbringen dürfen. Die verbleibende Arbeitszeit dürfen sie nur außerhalb der Versorgung der gesetzlichen Krankenversicherung verbringen – also in der Privatmedizin oder für Berufsgenossenschaften. Insbesondere hinsichtlich Venenbehandlungen führt das zu langen Terminwartezeiten.
Wir versuchen, zumindest alle dringenden Behandlungen so gut wie nur möglich abzufangen. Deshalb werden Sie als Patient*in bei Kontaktaufnahme in dringenden Fällen immer wieder an die Akut-Sprechstunde verwiesen. Die Menge an Anfragen können wir hier allerdings kaum bewältigen. Bei dringendem Behandlungsbedarf kann auch die Hausärztin oder der Hausarzt eine sinnvolle Anlaufstelle sein; falls hier die Dringlichkeit bestätigt wird, ist eine Hausarzt-Vermittlung zu uns kurzfristig möglich.
Uns ärgert dieser Umstand genauso sehr wie Sie und wir können entstehenden Unmut gut verstehen. Gerade als junge, gut ausgebildete Ärzte die ihre Heimat versorgen wollen ist es mehr als unverständlich, dass man uns nicht arbeiten lässt. Wir arbeiten gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung an Lösungen, die durch das geltende Recht allerdings schwer zu erreichen sind. Eine Sonderbedarfszulassung für die Phlebologie ist beantragt. Ob sie genehmigt wird, hängt auch vom Votum der Krankenkassen ab.
Wir haben nicht vor, unsere Kapazitäten in der gesetzlichen Krankenversicherung zu reduzieren, obwohl das wirtschaftlich die sinnvollste Strategie für unsere Praxis wäre. Gleichzeitig muss angemerkt werden, dass wir in unseren Standort nur durch die Querfinanzierung durch die privaten Kassen investieren und unser Behandlungsspektrum in dieser Form allen Patientinnen und Patienten überhaupt anbieten können.
Sie sind bei dieser Lektüre frustriert und finden das nicht in Ordnung? Wir ebenfalls. Was Sie tun können: Teilen Sie doch der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland, Ihrem zuständigen Bundestagsabgeordneten oder dem Gesundheitsministerium den offensichtlich hohen Bedarf an medizinischen Leistungen in unserer Region und die Schwächen der aktuellen Bedarfsplanung mit.
Wir hoffen sehr und arbeiten täglich daran, dass wir Lösungen in Ihrem Sinne finden können. Bis dahin bitten wir um respektvollen Umgang insbesondere mit unseren Mitarbeiterinnen, sollten wir Ihrem Anspruch nach Behandlung vorerst nicht gerecht werden können.
Ihre
Familie Salzmann